Vielleicht hast du bereits von Ermutigung gehört, weiß nur nicht genau, was das sein soll und wie das geht. Außerdem lobe ich doch mein Kind bereits, das ist doch dasselbe, oder nicht?
Hier erkläre ich dir grob den Unterschied zwischen Lob und Ermutigung und warum Ermutigung unseren Kindern besser bekommt. Wir schauen auf den langfristigen Nutzen. Ich selber bin zwar mit Lob aufgewachsen, jedoch bekam ich selten Ermutigung. Als ich von Ermutigung erfuhr, fiel es mir selber schwer meine Kinder zu ermutigen. Weder musste ich, wie das geht noch, was ich konkret machen und sagen konnte. Da mir wichtig ist, dich hierbei zu unterstützen, bekommst du nach dem groben Überblick zu Lob und Ermutigung konkrete Beispiele an die Hand, die dir helfen werden, die ersten (oder weiteren) kleinen Schritte Richtung Ermutigung deiner Kinder zu gehen. Bereits an dieser Stelle möchte ich erwähnen, Ermutigung ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Lob vs. Ermutigung: Was ist der Unterschied?
Hier ein Auszug aus Positive Discipline
Lob | Ermutigung | |
Definition laut Wörterbuch | 1. Ein positives Urteil über 2. Verherrlichen, insbesondere durch Zuschreibung von Vollkommenheit 3. Ein Ausdruck der Zustimmung |
1. Mit Mut zu inspirieren 2. Anspornen: stimulieren |
adressiert | Die Person / den Macher / die Macherin „Guter Junge.“ |
Die Tat „Gut gemacht.“ |
Legt den Wert auf | Nur ein vollständiges, perfektes Ergebnis; „Du hast es richtig gemacht.“ |
Anstrengung und Verbesserung: „Du hast dein Bestes gegeben.“ oder: „Was denkst du über das, was du erreicht hast?“ |
Einstellung | Gönnerhaft, manipulative: „Ich mag es, wie Susi sitzt.“ |
Respektvoll, wertschätzend: „Wer kann mir zeigen, wie wir jetzt sitzen?“ |
Ich Botschaften | Beurteilend: „Das gefällt mir, wie du das gemacht hast.“ | Selbstgesteuert: „Ich schätze deine Zusammenarbeit.“ |
Am häufigsten verwendet mit | Kinder: „Du bist so ein braves Mädchen.“ | Erwachsene: „Danke für die Hilfe.“ |
Beispiele | „Ich bin stolz auf dich, dass du eine Eins bekommen hast.“ (Nimmt der Person die Verantwortung für die eigene Leistung.) |
Die Eins spiegelt deine harte Arbeit wider.“ (Erkennt das Eigentum und die Verantwortung für die Anstrengung |
Also im Schluss geht es bei Lob um die Bewertung der Person von außen, was ein anderer denkt. Ein Lob kann sich am Anfang gut anfühlen. Die Gefahr beim Loben ist, dass Kinder sich nur wichtig oder zugehörig fühlen, wenn sie von anderen gelobt werden. Sie fühlen sich nur wertvoll, wenn es von außen bestätigt wird.
Nun, keine Panik. Mal loben, schädigt nicht gleich unser Kind. Es geht eher darum, dass ständiges loben negative Auswirkungen hat.
Bei Ermutigung geht es nicht um die Person an sich, sondern um die Anstrengung und Entwicklung (Verbesserung). Dadurch fühlen sich Kinder fähig und das stärkt nicht nur ihr Selbstwertgefühl. Es fördert darüber hinaus die innere Motivation.
Ermutigung ist so individuell wie jeder von uns
Also falls wenn deine Ermutigung nicht bei deinem Kind ankommt, ist es okay. Nur weil wir ermutigen heiß das nicht, dass die Ermutigung auch ankommt. Gebe nicht auf und ermutige, wo es im Alltag passt. Du musst nicht immer und jederzeit ermutigen. Es muss auch für dich stimmig sein. Du brauchst dich also nicht zu verbiegen.
Habe den Mut und versuch es – hier ein paar Tipps
Beispielsätze (Ermutigung) für einen leichten Einstieg
- Wie fühlst sich das für dich an?
- Ich vertraue dir (deinem Urteilsvermögen).
- Ich liebe dich, egal was ist.
- Deine Ideen sind kreativ.
- Ich bewundere deine Geduld bei dieser Aufgabe.
- Ich bin stolz auf deine Bemühungen.
- Es ist schön zu sehen, wie du mit Schwierigkeiten umgehst.
Ermutigung ist ein großer Bestandteil meiner Elternkurse. Falls du hierzu mehr erfahren willst, melde dich zur nächsten Informationsveranstaltung für 0 € an oder teile auch gerne deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.