Was kann bei Wutanfällen helfen? Als Erstes dürfen wir Eltern lernen, dass nicht alles immer sofort in jeder Situation geklärt werden muss. Oder kannst du, wenn du aufgebracht bist, klar oder sogar lösungsorientiert denken? Nein, dafür muss unser rationales Gehirn online sein.
Also Grundschulkinder haben vielleicht nicht mehr so viele oder andere Wutanfälle als jüngere Kinder, da sie sich bereits einige Fähigkeiten in ihrem Leben angeeignet haben. Gleichzeitig gibt es dieselben Auslöser wie bei Kleinkindern oder auch uns Erwachsenen. Der einzige Unterschied ist eventuell die Intensität und Ausprägung der Wut, je nach Lebensalter, die unsere Umwelt mitbekommt.
Auslöser für Wutausbrüche
Was können mögliche Auslöser für Wutausbrüche bei unseren Kindern sein? Diese zu kennen hilft uns nicht nur unsere Kinder besser zu verstehen, sondern manchmal gibt dieses Wissen uns auch die Möglichkeit einem Wutausbruch im Vorfeld entgegenzuwirken.
Hier nun eine unvollständige Liste von Möglichkeiten
- Müdigkeit – Das – Das Kind ist müde und dadurch ist seine Aufnahmefähigkeit und Toleranz überschritten
- Hunger
- Reizüberflutung
- Bereits den ganzen Tag kooperiert
Wahrscheinlich denkst du dir nun, na toll. Jetzt weiß ich zwar, warum mein Kind einen Wutanfall hat, doch das hilft mir ja nicht dabei diesen zu überstehen / auszuhalten, geschweige denn noch dabei mein Kind in dieser Situation liebevoll und kindgerecht (freundlich und bestimmt zugleich) zu begleiten.
Tipps, die dich bei Wutausbrüchen unterstützen können
- selber Ruhe bewahren
- Emotionen des Kindes anerkennen
- das Kind nicht verurteilen (hier ist auch insbesondere die innere Haltung wichtig)
- Positive Auszeit (diese sollte allerdings vorbereitet werden, damit diese nicht als Strafe empfunden wird)
Tipps, wie du Wutausbrüchen im Voraus entgegenwirken kannst
Um mit ihrer Gefühlswelt in einem sozialen akzeptablen Rahmen umgehen zu können, dürfen Kinder verschiedene Strategien lernen. Es ist unsere Aufgabe als Eltern sie dabei zu unterstützen. Viele von den Eltern meiner Generation haben allerdings selber keine oder wenige gesunde Strategien gelernt, insbesondere mit dem Gefühl Wut umzugehen. Daher konnte ich selber, als meine Kinder noch klein waren, auch keine Strategien dieser Art weitergeben. Daher hier ein paar Tipps für dich:
Kinder mit einbeziehen
Achtung, hierbei geht es vor allem um Autonomie der Kinder. Unsere Kinder sollen nicht alles mitentscheiden, denn das würde sie auch überfordern. Doch im Laufe eines Tages sollen Kinder häufig kooperieren und mitmachen. Meistens ist uns Erwachsenen gar nicht bewusst, wie oft das Kind bereit das gemacht hat, bevor es zum Wutanfall kommt.
Hier eine kleine Übung für dich. Zähle doch in den nächsten Tage wie oft du Ansagen du machst und dein Kind kooperiert, bevor es ggf. zum Wutausbruch kommt.
Damit es nicht zur Überforderung deines Kindes kommt, hier ein paar Dinge, die du nutzen kannst:
- Wenn für dich klar ist, dass etwas gemacht werden muss, z.B. Schuhe anziehen, dann mach eine Ansage und stelle keine Frage. Die Einbeziehung des Kindes kann darin liegen, es zu fragen, möchtest du die blauen oder die grünen Schuhe anziehen. Hierbei ist wichtig, eine limitierte Auswahlmöglichkeit zu geben (max. 2-3) und dass alle angebotenen Möglichkeiten für dich okay sind.
- Vereinbarung
Auch das ist eine Möglichkeit, dein Kind mit einzubeziehen. Das ist z.B. bei Thema Hausaufgaben eine Möglichkeit, dein Kind mit einzubeziehen. Hör deinem Kind, und probiert aus, was es denkt, was ihm helfen würde. Vielleicht will es nicht gleich nach der Schule die Hausaufgaben machen, sondern braucht erst eine Pause. Oder es möchte beim Hausaufgaben machen Musik hören, oder braucht es ganz still.
Es ist dein Part dein Kind zu unterstützen, also dich zu Fragen, was braucht mein Kind um unsere Vereinbarung einzuhalten und trotzdem hat auch dein Kind Verantwortung.
Gebt euer Vereinbarung eine gewisse Zeit, um diese auszuprobieren. Nach 1-2 Wochen besprecht, ob ihr die Vereinbarung so weiter behalten oder etwas daran ändern wollt.
Der Familienrat eignet sich besonders für Vereinbarungen, da die ganze Familie kann bei der Lösungsfindung unterstützen, wenn das gewollt ist. Falls du mehr zum Familienrat wissen möchtest, lese meine Blogartikel „Familienrat, was ist das eigentlich„. - Positive Auszeit
„Wenn Kinder sich besser fühlen, verhalten sie sich besser.“ Jane Nelsen, Autorin von Positive Discipline
Eine Auszeit ist in vielen unserer Köpfe negative belegt und wir als Strafe empfunden. Eine Positive Auszeit findet an einem mit deinem Kind gestalteten Ort statt, wo es sich wohlfühlt und sich entspannen kann.
Teile gerne in den Kommentaren, was dir hilft. Ich freue mich, von dir zu lesen.
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